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Teilhabe - überall und jederzeit

Fachtag Unterstützte Kommunikation

Sa. 30.09.2023 | 10:00 bis 16:15 Uhr

Unterstützte Kommunikation (UK) lässt durch ihre Lebendigkeit und Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten nichtsprechende Menschen überall und zu jeder Zeit am Leben teilnehmen. Vom Kleinkind bis ins Erwachsenenalter bedarf es einer kontinuierlichen Anwendung an UK im Alltag, um die Kommunikation zu ermöglichen oder auch Fortschritte erleben zu können.

Betroffene, Familien und Fachkräfte erhalten auf dem Fachtag einen Überblick über mögliche Hilfsmittel wie Ich-Bücher, Gebärden oder technische Kommunikationsmöglichkeiten. Anhand von Erfahrungsberichten werden die Verläufe von Unterstützter Kommunikation in verschiedenen Lebensphasen skizziert und machen Mut auf ein Leben mit größtmöglicher Teilhabe.

Durch das vielseitige Angebot an Fachkräften, die mit ihrem Know-how wertvolle und wichtige Informationen an die Teilnehmenden transportieren, findet ein Erfahrungsaustausch statt, welcher praktikable Lösungen in der Umsetzung von UK bereithält.

Die Möglichkeit, einzelne Angebote wählen und somit persönliche Interessen wahrnehmen zu können, bietet für die Teilnehmenden eine individuelle Gestaltung des Fachtages.

In den Pausen wie auch am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit eines persönlichen Austausches unter allen Teilnehmenden, sodass der Aspekt der Selbsthilfe an Bedeutung gewinnt.

Wir laden Sie herzlich zu unserem Fachtag ein und freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen! 


Das Programm

10:00 – 10:15 Uhr
Begrüßung

10:15 – 11:30 Uhr
Vortrag: Es geht immer weiter!
Unterstützte Kommunikation im Erwachsenenalter
Referentin: Andrea Schäfer

11:30 – 11:45 Uhr
Pause

11:45 – 12:45 Uhr
Angebote Phase I
Auswahl aus fünf verschiedenen Angeboten

12:45 – 13:45 Uhr
Mittagspause mit Verpflegung

13:45 – 14:45 Uhr
Angebote Phase II
Auswahl aus fünf verschiedenen Angeboten

14:45 – 15:00 Uhr
Pause

15:00 – 16:00 Uhr
Angebote Phase III
Auswahl aus fünf verschiedenen Angeboten

16:00 – 16:15 Uhr
Abschlussplenum und Ende der Veranstaltung

Vortrag

Es geht immer weiter! Unterstützte Kommunikation im Erwachsenenalter

Mit dem Wechsel von der Schule an die Tagesförderstätte fand sich Annika ohne eine weitere kontinuierliche und professionelle Anwendung der Unterstützten Kommunikation wieder. Damit sie die erarbeiteten und gewonnenen Fähigkeiten nicht verliert, erhielt sie nun zu Hause die weitere Förderung. In den folgenden 14 Jahren wurden die bereits vorhandenen Methoden deutlich erweitert und neue Hilfsmittel erfolgreich integriert. Dabei erwies sich der Einsatz des iPads einerseits als wertvolles Beschäftigungsmedium, während es regelmäßig zum Modelling mit der App MetaTalk 4x7 in Alltagssituationen eingesetzt wurde.

Insgesamt hat sich Annika erfreulich weiterentwickelt und behält auch bei der Auswahl der ihr angebotenen Symbole immer den Überblick. Nun wohnt Annika seit einem Jahr in einer betreuten Wohngemeinschaft. Der neue Lebensbereich stellt alle Beteiligten und besonders Annika vor teilweise große Herausforderungen. Für das neue Umfeld geht es nicht nur darum, Annikas Möglichkeiten ihrer Kommunikation zu kennen, sondern diese selbstverständlich täglich einzusetzen, damit Annika bestmöglich unter stützt und ihr ein hohes Maß an Teilhabe ermöglicht wird.

Referentin: Andrea Schäfer ist Mutter einer erwachsenen Tochter mit dem Angelman-Syndrom. Für den lvkm-sh und andere Interessenverbände stand Andrea Schäfer bereits mehrfach als Referentin zum Thema Unterstützte Kommunikation zur Verfügung. Sie betreibt die Webseite www.bild-boxen.de, auf der neben einem Online-Shop für strukturierte Lernmedien praxiserprobte UK-Materialien und wertvolle Tipps zu finden sind.

Angebote in Phase I

Das COCP-Modell – Wie bin ich ein:e gute:r UK-Gesprächspartner:in?

COCP ist eine Prozessbeschreibung, die eine UK-Förderung in sieben Teilschritte aufteilt. Hierbei steht die Abkürzung COCP für kommunikative Entwicklung von nicht-sprechenden Kindern und ihren Kommunikationspartnern.
In diesem Angebot soll zunächst der Frage nachgegangen werden, welche Schwierigkeiten es für beide Partner:innen gibt, eine UK-Gesprächssituation erfolgreich zu gestalten. Auf dieser Basis sollen die COCP-Partner:innenstrategien vorgestellt und mit Filmbeispielen veranschaulicht werden.

Referentin: Dr. Ursula Braun, Sonderschullehrerin, Konrektorin an der Carl-Preising-Schule Bad Arolsen, sie hat das Thema UK Anfang der 90er Jahre in Deutschland bekannt gemacht.

 

Von der SIGNbox zu SIGNdigital – Die Entstehungsgeschichte von SIGN

Typisch für SIGN ist die Gebärdenfigur mit den unterschiedlich farbigen T-Shirts – bekannt aus der SIGNbox oder der Web-Anwendung SIGNdigital. Die Marke SIGN gehört zum Institut für Gelingende Kommunikation der HHO in Osnabrück. Aber wie ging alles los? In diesem Workshop geht es um die Entstehungsgeschichte von SIGN. Die Ursprünge liegen im Aufbau barriere armer Strukturen in stationären Wohnangeboten sowie in der Verankerung von Standards Gelingender Kommunikation in einem regionalen Netzwerk.
Der Workshop beleuchtet Prozesse der Produktentwicklung von SIGN: Wie entstehen Materialien mit Gebärden in einem bilingualen Team (gehörlos/hörend) und welche Herausforderungen gibt es dabei? Des Weiteren werden bestehende und neue SIGN-Produkte sowie ihre Einsatzmöglichkeiten vorgestellt.

Referent: Hendrik Dangschat, Sozial- und Kommunikationspädagoge am Institut für Gelingende Kommunikation / HHO gGmbH, Osnabrück

 

Lucas (Bildungs-)Weg – Ohne Lautsprache und mit unterstützter und gestützter Kommunikation bis zum Gymnasium

Luca ist ein mittlerweile 18 Jahre alter, nicht sprechender junger Mann im Autismusspektrum. Sein Schulweg verlief seit der Grundschule integrativ, momentan geht er in den 12. Jahrgang des Thor-Heyerdahl-Gymnasiums in Kiel. Als Luca in der 2. Klasse war, haben seine Eltern und die Schulbegleitungen entdeckt, dass er lesen kann. Das war der Beginn eines sehr langen Prozesses des Schreiben-Lernens per Tastatur. In der 8. Klasse konnte der bis dahin geltende Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung schließlich nicht mehr aufrechterhalten werden, und so war es Luca möglich, mit der passenden Unterstützung den Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss und den Mittleren Schulabschluss zu machen. Danach führte ihn sein Weg auf eigenen Wunsch ans Gymnasium.
Sie bekommen einen Einblick in Lucas Schullaufbahn mit allen Höhen und Tiefen. Luca gestaltet den Bericht entweder persönlich vor Ort oder per Video, je nach Tagesform und Möglichkeiten, mit.

Referenten: Luca Arnold, junger Mann im Autismusspektrum und Alexandra Arnold, Sonderpädagogin und Mutter von Luca

 

METACOM 9 Desktop für Einsteiger:innen

METACOM 9 Desktop besteht aus der METACOM 9 Symbolsammlung und MetaSearch. Die Symbolsammlung umfasst in der Version 9 ca. 17.000 Symbole, die besonders klar und leicht zu erkennen sind. MetaSearch bietet vielfältige Funktionen zum Erstellen von Materialien, die ausgedruckt zur Unterstützten Kommunikation verwendet werden können. Ein umfangreiches kostenloses Download-Angebot leicht anpassbarer Vorlagen ergänzt das Angebot.
Das Angebot richtet sich an Einsteiger:innen, die METACOM 9 Desktop kennenlernen möchten.

Referentin: Annette Kitzinger, Grafikdesignerin, Entwicklerin der Symbolsammlung METACOM sowie der iOS Software MetaTalk

 

Dosen-UK oder Ferien-Berichte aus der Dose – Erzählfähigkeiten mit Erinnerungsstücken und MetaTalk unterstützen

In den Ferien passiert eine Menge, auch wenn man nicht verreist oder „etwas Großes“ unternimmt. Die Schüler:innen meiner Schulklasse sammeln in ihren Ferien-Dosen Erinnerungsstücke von alltäglichen und besonderen Aktivitäten. Nach den Ferien werden die Dosen in der Schule Stück für Stück ausgepackt und es wird anschaulich über Erlebtes berichtet. Die mitgebrachten Gegenstände eignen sich nicht nur als Gesprächsanlass, sondern bilden auch die Grundlage für persönliche Alben zur Erinnerung.
Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie mit MetaTalk einfache Erlebnis-Berichte gestaltet und gleichzeitig für die Kommunikationsförderung genutzt werden können. Gleichzeitig bietet der Einsatz von Ferien-Dosen auch für Schüler:innen ohne UK-Bedarf umfangreiche Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer sprachlichen und schriftsprachlichen Kompetenzen.

Referentin: Claudia Ciglasch, Sonderpädagogin, Lilli-Nielsen-Schule Kiel (FöZ GE + KmE)

Angebote in Phase II

Präintentionale Kommunikation erkennen und basal kommunizieren

Anhand des anschaulichen Posters „Kommunikation einschätzen und unterstützen“ von Irene Leber kann, gemeinsam mit Betroffenen, Lehrern und Therapeuten, die vorhandene Kommunikation eines Kindes eingeschätzt und festgestellt werden, welche Fähigkeiten das Kind bereits besitzt.
Mit diesem visuellen Hilfsmittel werden die Entwicklungsphasen von der präintentionalen zur intentionalen Kommunikation vorgestellt und fünf pädagogische Interventionsideen (Basale Stimulation, Active Learning, Basale Kommunikation, Intensive inter action, Unterstützte Kommunikation) skizziert und gewürdigt.

Referentin: Dr. Ursula Braun, Sonderschullehrerin, Konrektorin an der Carl-Preising-Schule Bad Arolsen, sie hat das Thema UK Anfang der 90er Jahre in Deutschland bekannt gemacht.

 

Wir gebärden Bücher!

In der Vermittlung von Gebärden können Bilderbücher zur Wundertüte werden. In diesem Angebot werden passende Gebärden erlernt und Bilderbücher zum gemeinsamen Ereignis gemacht. Für jedes Buch wird ein Fokus bestimmt. Dabei kann es um pragmatische Kompetenzen oder um bestimmte „Kern-Gebärden“ gehen. Es werden typische Elemente der Gebärdensprache genutzt und geübt, wie z. B. Mimik, Körpersprache und Rollenübernahme.
Passen diese Elemente auch in der Unterstützten Kommunikation, also im Kontext von Lautsprachunterstützenden Gebärden? Manche Buch-Charaktere benötigten noch eine Namensgebärde. Wie könnte diese aussehen?

Referent: Hendrik Dangschat, Sozial- und Kommunikations pädagoge am Institut für Gelingende Kommunikation / HHO gGmbH, Osnabrück

 

MetaTalk-Nachhilfe-Stunde

MetaTalk ist eine sehr verbreitete, komplexe Kommunikationssoftware mit METACOM Symbolen für das iPad. Obwohl schon sehr viele Inhalte vorbereitet sind, müssen doch einige persönliche Ergänzungen vorgenommen werden. Die Bedienung ist intuitiv – und stellt das Umfeld trotzdem immer wieder vor verschiedene Fragen. Zur Problemlösung gibt es zwar ein sehr gut geschriebenes Handbuch, aber ...
Für alle, die grundlegende Funktionen praktisch kennenlernen oder unter Anleitung üben möchten, gibt es hier Nachhilfe mit einem „lebendigem Handbuch“. Im Mittelpunkt stehen die Fragen: „Wie füge ich ein Foto ein?“, „Wie kann ich ein fehlendes Wort ergänzen?“ und „Wie kann ich die Aussprache von Wörtern korrigieren?“.

Zum praktischen Arbeiten sollten alle Teilnehmenden ein iPad mit MetaTalk mitbringen.

Referentin: Claudia Ciglasch, Sonderpädagogin, Lilli-Nielsen-Schule Kiel (FöZ GE + KmE)

 

Das Ende der Schulzeit rückt näher …!? UK und Übergänge in das Arbeitsleben

Wenn die Schulzeit dem Ende naht, entstehen immer viele Fragen – für alle Eltern, Lehrkräfte und die Jugendlichen selbst. Wenn noch UK-Bedarf hinzukommt, werden es evtl. noch mehr: Wird mein Kind/mein:e Schüler:in verstanden? Wird mein Kind/mein:e Schüler:in weiterhin gut gefördert? Wo und wie findet UK weiterhin statt? Diese Fragen lassen sich nicht einfach beantworten. Arbeitsplätze oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind bezüglich UK, ebenso wie Schulen, sehr unterschiedlich aufgestellt.
Daher widmen wir uns in diesem Workshop der Frage: Was kann ich als Elternteil/Lehrkraft machen, um mein (erwachsenes) Kind/mein:e Schüler:in zu unterstützen? Es geht um Ihre Möglichkeiten, Übergänge vorzubereiten und zu gestalten. Beispiele aus der Praxis zeigen, was gut funktionieren kann – aber auch, wo es noch hakt. Neben methodischen Hilfestellungen wird es auch Raum für einen Austausch geben.

Referentin: Silke Adam, Fachreferentin für UK und Leichte Sprache, Förderschulpädagogin, UK-Coach, Stiftung Drachensee, Arbeit und Wohnen für Menschen mit Behinderungen

 

Klatsch meinen Namen! Emergent Literacy-Angebote zum eigenen Namen

Der eigene Name hat nicht nur in der Entwicklung der eigenen Identität eine besondere Bedeutung, sondern auch auf dem Weg zur Schriftsprache. Noch bevor Kindern alle Buchstaben des Alphabets vertraut sind, beginnen sie, sich für ihren Namen und dessen einzelne Buchstaben zu interessieren. Diesem Interesse sind in der Regel zahlreiche Erfahrungen, z. B. beim Betrachten und Vorlesen von Bilderbüchern, vorausgegangen. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen haben häufig keinen Zugang und erhalten kaum Gelegenheiten für diese wertvollen, frühen Literacy-Erfahrungen. Da der eigene Name aber auch ihnen sehr vertraut und emotional bedeutsam ist, lohnen sich spielerische Namen-Angebote auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen.
Es werden vielfältige Ideen zum eigenen Namen veranschaulicht und aufgezeigt, wie individuelle Angebote im Einzelfall aussehen und gestaltet werden können.

Referentin: Tanja Thormählen, Sonderschullehrerin, Fachkraft für Unterstützte Kommunikation am Landesförderzentrum Hören und Kommunikation, Schleswig
Referentin: Angela Hallbauer, Sonderschullehrerin, Kommunikationspädagogin für UK, Beratungslehrkraft für UK am Landesförderzentrum Sehen, Schleswig, Landeskoordinatorin für UK in Schleswig-Holstein

Angebote in Phase III

Es muss nicht immer ein Talker sein – Nichtelektronische Lösungen in der Unterstützten Kommunikation

Zunehmend wird Unterstützte Kommunikation mit der Nutzung von elektronischen Kommunikationshilfen gleichgesetzt. So wichtig und hilfreich eine elektronische Kommunikationshilfe auch sein kann, im Alltag sind Ankündigungszeichen, Bilderpläne, Kommunikationstafeln oder Ordner häufig eine niedrigschwellige Alternative. Als Teil eines Kommunikationssystems sollten solche Lösungen nicht fehlen! In diesem Workshop wird in die Möglichkeiten nichtelektronischer Kommunikationshilfen eingeführt.

Referentin: Dr. Ursula Braun, Sonderschullehrerin, Konrektorin an der Carl-Preising-Schule Bad Arolsen, sie hat das Thema UK Anfang der 90er Jahre in Deutschland bekannt gemacht.

 

Multimodale Literacy-Angebote mit dem iPad

Multimodale und motivierende Literacy-Angebote mit dem iPad, die von Anfang an den Fokus auf das gesamte Alphabet und relevante Kernwörter setzen, werden hier vorgestellt. Dabei werden die bedeutsamen Aspekte des Lesen-und-Schreiben-Lernens betont sowie individuelle Herangehens weisen und Interessen im Blick sein. Verschiedene Beispiele veranschaulichen die individualisierten Lernangebote mit den Apps GoTalk NOW, MetaTalk und BookCreator unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lernniveaus und persönlicher Interessen.

Referentin: Tanja Thormählen, Sonderschullehrerin, Fachkraft für Unterstützte Kommunikation am Landesförderzentrum Hören und Kommunikation, Schleswig
Referentin: Angela Hallbauer, Sonderschullehrerin, Kommunikationspädagogin für UK, Beratungslehrkraft für UK am Landesförderzentrum Sehen, Schleswig, Landeskoordinatorin für UK in Schleswig-Holstein

 

„Moin Moin! Kann ich dir kurz oder auch lang etwas erzählen?"
Erstellung eines Ich-Buchs mit einem Jugendlichen für den Übergang Schule – nachschulische Welt

In dem Angebot geht es um einen kurzen theoretischen Überblick zum Ich-Buch und den damit verbundenen Ideen. Es folgt ein Einblick in den Entstehungsprozess eines digitalen Ich-Buchs nach einer Vorlage von Nina Fröhlich in der App GoTalk NOW.  Aufgezeigt werden Möglichkeiten zur aktiven Einbeziehung des jugendlichen, unterstützt kommunizierenden Schülers in die Planungs- und Umsetzungsprozesse des Ich-Buchs sowie die dabei auftretenden Herausforderungen und Lösungsansätze. Die  Bedeutung des unmittelbaren Umfelds des Schülers (Elternhaus, Schulbegleiter, schulische Mitarbeitende) für eine von ihm selbst als erfolgreich erlebte Ich-Buch-Gestaltung wird genauer betrachtet. Denn eines ist klar: Ein Ich-Buch soll über die Schulzeit hinaus eine tolle Möglichkeit sein, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Referent: Thomas Hallbauer, Sonderschullehrer an der Schule an den Eichen, Nortorf (FöZ GE)
Arbeitsschwerpunkte: Unterstützte Kommunikation, Autismus, Schüler:innen mit hohem Unterstützungsbedarf

 

„Magst du Nudeln?“ – Katrin, Dornröschen und Australien –
Entwicklung und Einsatz eines Kommunikationsbuchs bei einem fortschreitenden Krankheitsverlauf

In der UK gibt es viele unterschiedliche Formen von Kommunikationsbüchern. Sie bieten Zugang zu einem mehr oder weniger umfangreichen Vokabular und Wortschatz. Durch ein Ich- oder Über-Mich-Buch werden wichtige Informationen an das Umfeld weitergegeben und anhand von Kommunikationstagebüchern kann über Erlebtes sowie Vergangenes berichtet werden.
In diesem Angebot werden die Entwicklung, der Aufbau und Inhalt eines Kommunikationsbuches für eine jugendliche Schülerin mit der Abbauerkrankung JNCL (Juvenile Neuronale Ceroid Lipofuszinose) vorgestellt. Diese auch als Kinderdemenz bezeichnete Erkrankung führt zunächst zu Beeinträchtigungen des Sehvermögens bis zur Erblindung, zu psychischen Problemen und zum zunehmenden Verlust von motorischen, kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten. Das Kommunikationsbuch enthält individuell bedeutsame Wörter, Sätze, Themen und Personen, Ideen für gemeinsame Aktivitäten und hilfreiche Kommunikationsstrategien. Das Buch erwies sich als eine kleine, aber wertvolle nicht-technische Hilfe für das schulische und familiäre Umfeld der Schülerin, um trotz des fortschreitenden Verlaufs Kommunikation und Teilhabe zu unterstützen.

Referentin: Elke Ameis, Sonderpädagogin, Beratungslehrerin Sehen am Landesförderzentrum Sehen, Schleswig & Lehrerin an der Matthias-Leithoff-Schule Lübeck

 

Mit Gebärden singen

Wie singe ich mit Gebärden? Welche Gebärden wähle ich aus? Worauf sollte ich bei der Liederauswahl achten? Wie kann ich mir helfen, wenn ich keine Gitarrenbegleitung habe? Diese Fragen werden kurz in der Theorie beleuchtet und anhand von Herbstliedern in die Praxis umgesetzt. Wer Spaß am Singen mit Gebärden hat, ist hier genau richtig. Am Ende sollten alle Teilnehmenden mit mindestens einem Ohrwurm und vielen Ideen nach Hause gehen und diese in die Schulen oder andere Einrichtungen tragen.

Referentin: Christin Maass, Sonderschullehrerin an der Heideweg-Schule, Appen (FöZ GE), Heideweg-Schule in Appen-Etz

Anmeldung

Weitere Details finden Sie in der Terminansicht der Fachtagung.

Ansprechpartnerin

Sabine Schömer
  • Familienberatung
  • Diplom-Sozialpädagogin
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