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Fachtag Wohnen: Barrierefrei. Innovativ. Selbstbestimmt.

Der Fachtag Wohnen richtet sich an Mütter und Väter von Kindern mit Behinderung, an Fachkräfte und Interessierte. Eltern möchten wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen insbesondere Mut machen, dass es nie ‚zu früh‘ ist, sich mit dem Thema Auszug aus dem Elternhaus und Wohnmöglichkeiten auseinanderzusetzen!

Für Fragen stehen wir Ihnen gern telefonisch zur Verfügung.

Der Fachtag Wohnen findet im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Selbsthilfe mit dem gemeinsamen Motto „Wir hilft“ statt.

Datum der Veranstaltung

Diese Veranstaltung findet am Samstag, 10. September 2022, von 10:00 bis 16:30 Uhr statt.

Ort der Veranstaltung

musiculum
Stephan-Heinzel-Str. 9
24103 Kiel

Teilnahme

Der Fachtag richtet sich an Eltern und Familienangehörige, Fachkräfte und weitere Interessierte.

Teilnahmebeitrag

Die Teilnahmegebühr beträgt 25,00 € für Nicht-Mitglieder und 20,00 € für Mitglieder des Landesverbandes und seinen Mitgliedsorganisationen.


Workshops

Nach der Mittagspause finden zwei Workshop-Phasen statt. Sie können sich aus den folgenden fünf Workshops zu zwei verschiedenen Themen anmelden:

Workshop 1: Persönliche Zukunftsplanung zur Unterstützung bei Veränderungsprozessen

Bei einer Persönlichen Zukunftsplanung (PZP) denken mehrere Menschen gemeinsam über das Leben und die Zukunft einer Person nach. Die planende Person lädt dafür Menschen ein, die wichtig für ihr Leben sind. Dies können Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde, wie auch Fachkräfte sein. Die Methode der PZP eignet sich besonders, um Veränderungsprozesse im Leben zu gestalten. Die PZP kann für junge Erwachsene mit Behinderung eine konkrete Hilfe bei der Entscheidungsfindung sein, wie das zukünftige Leben aussehen soll und Antworten darauf geben, wie der Übergang vom Elternhaus zum eigenständigen Wohnen gestaltet werden kann.

Wiebke Kühl ist Diplom-Pädagogin und freiberuflich als Referentin für Persönliche Zukunftsplanung und personenzentriertes Denken und Handeln sowie Supervisorin tätig. Neben der Beratung von Fachkräften in der Sozialen Arbeit moderiert und begleitet sie Veränderungsprozesse von Menschen, die ihre Zukunft gestalten wollen.

Referentin: Wiebke Kühl

Workshop 2: Selbstbestimmtes Wohnen kann man lernen: Das Konzept der Wohnschule

Die Wohnschule des Projekts „Neues. Miteinander. Schaffen - Wohn(T)räume Neumünster“ richtet sich an junge Menschen mit Behinderung, die sich auf ihren Auszug aus dem Elternhaus vorbereiten. Ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben möchte erprobt und gelernt werden. Die Wohnschule bietet eine praxisnahe Unterstützung und Begleitung auf diesem Weg. Dieser Workshop stellt das Konzept der Wohnschule und die verschiedenen Inhalte vor. Mit der Broschüre „Dein großes Heft zum selbstbestimmten Wohnen“ werden Anregung gegeben und zur Nachahmung inspiriert.

Kersten Andresen ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Lichtblick, der 2001 von Eltern von Kindern mit Behinderung in Neumünster gegründet wurde. Der Verein setzt sich für gesellschaftliche Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung in der Region ein und gestaltet diese aktiv mit!
Rabea Ahrens ist Mitarbeiterin beim Verein Lichtblick und hat das Projekt Wohnschule koordiniert. Zwischenzeitlich leitet sie für den Verein den ambulant betreuenden Dienst Wohnen.

Referentinnen: Kersten Andresen und Rabea Ahrens, Verein Lichtblick, Neumünster

Workshop 3: Wohnen wie ich will - Gründung einer Elterninitiative

Der Workshop gibt Aufschluss über die Gründung und Arbeit einer Elterninitiative, die sich eigens für das Wohnen des Kindes mit Behinderung findet. Ingrid Bolz erläutert als Vorsitzende am Beispiel ihres Vereins, wie ein Netzwerk entstehen kann und welche Meilensteine bei der Planung des Wohnprojekts an der Hörn zu bewältigen waren. Teilnehmende dieses Workshops lernen die Organisationsform des eingetragenen Vereins und seine Vorteile kennen und können sich mit der Referentin über die vielfältigen Erfahrungen und Herausforderungen austauschen. Der Verein ist offen für Interessierte.

Ingrid Bolz ist Vorsitzende des Vereins Wohnen-wie-ich-will Kiel. Gemeinsam mit vielen anderen engagierten Eltern hat sie das Wohnprojekt von Anfang an inhaltlich mitgestaltet und weiterentwickelt. Ihre Erfahrungen gibt sie gerne an andere interessierte Eltern weiter!

Referentin: Ingrid Bolz, Verein Wohnen-wie-ich-will Kiel

Workshop 4: Ablösung aus dem Elternhaus – wie kann dieser Prozess gelingen?

Der Auszug aus dem Elternhaus und der Einzug in ein Wohnangebot ist für alle Beteiligten ein bedeutsames Lebensereignis. Auch für Eltern ist diese Veränderung ein Prozess, der nicht immer leicht ist. Nicht selten machen sich Sorgen breit und Ängste entstehen. Um sich auf die Ablösung des eigenen Kindes von zuhause gut vorzubereiten, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden Schritt. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Mitarbeitenden des zukünftigen Wohnangebots. In diesem Workshop erfahren die Teilnehmenden, welche Faktoren zum Gelingen beitragen, wie Wünsche von Eltern berücksichtigt werden und Befürchtungen Raum finden.

Die Stiftung Drachensee engagiert sich seit 50 Jahren gemeinnützig und bürgerschaftlich für die Normalisierung von Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen in der Kiel-Region. Sie bietet unter anderem 190 anerkannte Wohnplätze in mehreren Wohnhäusern unterschiedlicher Größe an.

Referentinnen und Referenten: Mitarbeitende Gemeinschaftliches Wohnen, Stiftung Drachensee

Workshop 5: Wie man ein inklusives Wohnprojekt starten kann

Am Anfang steht der Wunsch, mit anderen Menschen zusammen zu wohnen. Aber wie wird aus dieser Idee ein konkretes Wohnprojekt und welche Schritte sind zu gehen? In diesem Workshop lernen die Teilnehmenden das Phasenmodell kennen und beschäftigen sich mit verschiedenen Methoden, um Wohnideen zu konkretisieren. So entstehen in der ersten Phase aus Wohnwünschen die Ideen für das Projekt. In der Entwicklungsphase bilden sich aus diesen Ideen das Konzept und der Wohnraum, während es in der Umsetzungsphase um die Zeit bis zum Einzug geht. In der Etablierungsphase wird daraus schließlich routinierter Alltag.

Referent: Lars Gerhardt, WOHN:SINN - Bündnis für inklusives Wohnen e.V ., Regionalstelle Nord

Vorträge

Inklusives Wohnen für Einsteiger

Referent: Lars Gerhardt, WOHN:SINN - Bündnis für inklusives Wohnen e.V., Regionalstelle Nord

Die Grundidee einer inklusiven Wohnform ist simpel und doch innovativ: Menschen mit Behinderung leben selbstbestimmt mit anderen Menschen in einer aktiven Wohn- oder Hausgemeinschaft zusammen. Der Weg dorthin ist jedoch oftmals alles andere als leicht: Behördengänge, Grundrisspläne, Spendenakquise und vieles mehr sind vollkommen neue Herausforderungen, die es für eine erfolgreiche Umsetzung zu meistern gilt.

Was genau ist eine inklusive Wohngemeinschaft und wie funktioniert das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung? Welche inklusiven Wohnkonzepte gibt es bereits und was ist eigentlich alles möglich? Und wie kann ich selbst ein inklusives Wohnprojekt starten?

In dem Vortrag geht der Wohnprojekt-Berater Lars Gerhardt auf die vielfältigen Fragestellungen ein und gibt einen exklusiven Einblick in den inklusiven Alltag. Darüber hinaus stellt er verschiedene Wohnprojekte und das WOHN:SINN-Netzwerk vor.

Lars Gerhardt ist Geschäftsführer und Vorstand mehrerer Vereine und entwickelt seit mehr als dreizehn Jahren Projekte und Strategien in sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Handlungsfeldern. Für den Verein WOHN:SINN - Bündnis für inklusives Wohnen e.V. gibt er nun in der Regionalstelle Nord sein Wissen an Privatgruppen sowie Organisationen der Behindertenhilfe und Wohnwirtschaft in Norddeutschland weiter.

Best-Practice: Vorstellung verschiedener Wohnprojekte in Schleswig-Holstein

Seit vielen Jahren ist der Bereich Wohnen für Menschen mit Behinderung im stetigen Wandel. Der Paradigmenwechsel, der nicht zuletzt durch das Bundesteilhabegesetz zu einer Haltungsänderung in vielen Bereichen führte, rückt die Personenzentrierung in den Fokus und lässt vielfach individuellere Lösungen zu.

Auch in Schleswig-Holstein entstehen innovative Wohnprojekte und neue Wohnformen für Menschen mit Behinderung. Vier Beispiele aus unserer Region wurden von Mitgliedsorganisationen des Landesverbandes entwickelt und zeigen verschiedene Ideen und Möglichkeiten:

Wohnen wie ich will – ein inklusives Wohnprojekt in Kiel an der Hörn
Referentin: Ingrid Bolz, Vorsitzende Verein Wohnen-wie-ich-will Kiel e.V.

Der junge Verein ist aus einem Arbeitskreis des Landesverbandes zum Thema Wohnen entstanden. Seinerzeit fanden sich interessierte Eltern zusammen, die sich gemeinsam auf den Weg machen wollten, das Wohnen für ihr Kind mit Behinderung individuell zu gestalten. Mit großem Engagement gründete die Interesseninitiative 2018 den Verein und organisiert seither ein Wohnprojekt, welches im Herzen von Kiel an der Hörn sein Zuhause findet. Das zugrundeliegende Konzept „Wohnen gegen Hilfe“ beinhaltet das gemeinschaftliche Wohnen von jungen Menschen mit Behinderung und Studierenden oder anderen jungen Menschen ohne Behinderung.

Wohnen im Haus KoMeT - Konduktives Förder- und Fortbildungszentrum
Referentin: Rebecca Albers, Geschäftsführerin Haus KoMeT gGmbH, Niebüll

Seit nunmehr 30 Jahren steht die Konduktive Therapie beim Haus KoMeT im Mittelpunkt ihres gemeinsamen Handelns. Aus den anfänglichen Förderangeboten hat sich 2005 der Elternverein gegründet und wenige Jahre später die Haus KoMet gGmbH entwickelt. Unter ihrem Dach sind vielseitige Angebote entstanden. 2021 erfolgte der Spatenstich für den Bau eines Konduktiven Förder- und Fortbildungszentrums. Hier sollen die Förderangebote weiter ausgebaut und Wohnraum für junge Erwachsene mit schweren Körper- und Mehrfachbehinderungen geschaffen werden.

Genossenschaftliches Wohnen – ein inklusives, generationsübergreifendes Wohnprojekt
Referentinnen: Angelika Nette, Wohngenossin Lübsche Höfe eG und eine WG-Bewohnerin gemeinsam mit Mixed Pickles e.V., Lübeck

Auf einem Grundstück mit altem Baumbestand ist in Lübeck in den Jahren 2013 bis 2015 das Wohnprojekt „Wir in Süd“ entstanden, bei dem die Wohnungsgenossenschaft Lübsche Höfe eG einen Teil des Wohnraums ihr Eigen nennt. Entstanden sind große und kleine Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderung, für Paare und Alleinstehende jeden Alters, kindgerecht und barrierearm. Unter dem Motto „Lebensträume kennen keine Grenzen!“ wohnen hier viele verschiedene Menschen zusammen, so auch Frauen mit Behinderung, die im Alltag vom Verein Mixed Pickles ambulant betreut werden.

Der ambulant betreuende Dienst Wohnen und das Leben in einer WG in Neumünster
Referentinnen: Kersten Andresen, Vorstand und Rabea Ahrens, Leiterin ambulanter Dienst Wohnen, Verein Lichtblick für körper- und mehrfachbehinderte Menschen Neumünster e.V.

Der Elternverein Lichtblick in Neumünster organisiert seit über 20 Jahren vielseitige Angebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und ihre Familien. Mit dem Heranwachsen der Kinder trat vor mehreren Jahren das Thema Wohnen in den Vordergrund, was den Verein zum Handeln veranlasste. Nach dem Projekt Wohnschule wurde der ambulant betreuenden Dienst Wohnen ins Leben gerufen, der volljährige Menschen mit Behinderung bei einer selbstständigen Lebensführung im eigenen Wohnraum begleitet und unterstützt. Gleichzeitig hat der Verein die Möglichkeit ergriffen, Wohnraum für junge Menschen mit Behinderung in einem zukunftsweisenden Wohnquartier zu schaffen, bei dem der Einzug kurz bevor steht!

Anmeldung zur Veranstaltung

Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.

Ihre Ansprechperson

Sabine Schömer
  • Familienberatung
  • Diplom-Sozialpädagogin

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