Inklusion vor Ort umsetzen
Die Landesregierung Schleswig-Holstein und die Aktion Mensch legen gemeinsam ein neues Förderprogramm für Kommunen und gemeinnützige Organisationen auf. Unter dem Namen "Inklusion vor Ort - Das Förderprogramm für einen inklusiven Sozialraum" sollen in fünf Modellkommunen des Landes neue Inklusionsprojekte entstehen. Bis zu fünf Millionen Euro über fünf Jahre stehen dafür zur Verfügung. 2,5 Millionen Euro davon kommen aus dem Fonds für Barrierefreiheit des Landes. Ebenfalls 2,5 Millionen Euro stellt die Aktion Mensch aus ihrem Programm für Inklusive Sozialraumförderung bereit.
Einen Kooperationsvertrag unterschrieben jetzt Staatssekretär Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, und Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. "Für eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion ist es wichtig, dass Vereine, Verbände, Unternehmen, Jugendgruppen, Selbsthilfe- und Ehrenamtsvereine und die Kommunalverwaltung sich vernetzen und ihre Orte oder Stadtteile zu einem inklusiven Sozialraum weiterentwickeln", sagte Schrödter. Barrierefreiheit sei dabei eines der wesentlichen Merkmale: "Ich freue mich sehr, dass wir mit der Aktion Mensch das gemeinsame Förderprojekt aufgelegt haben. So können auch die Modellkommunen von den langjährigen Erfahrungen und dem Know-how der Aktion Mensch im Bereich der Inklusion profitieren", so der Chef der Staatskanzlei. Inklusion müsse vor allem dort gelebt werden, wo Menschen sich treffen. Schrödter: "Daher unterstützen wir unsere Kommunen mit dem Förderprogramm dabei, ihre Sozialräume inklusiv, lebendig, kinderfreundlich und barrierefrei zu gestalten."
"Bereits seit mehreren Jahren unterstützt und begleitet die Aktion Mensch mit dem Modellprojekt "Kommune Inklusiv" fünf Kommunen in fünf Bundesländern dabei, das Leben vor Ort dauerhaft inklusiver und lebenswerter zu gestalten", so Armin v. Buttlar. "Wir freuen uns, dass die dort gesammelten Praxiserfahrungen jetzt auch Inklusions-Macher*innen in Schleswig-Holstein dabei motivieren, Inklusion im Alltag umzusetzen und Vielfalt selbstverständlich zu leben. Inklusion in der Kommune gelingt, wenn in einem starken Netzwerk partizipativ und nachhaltig geplant und gearbeitet wird. Diesen Prozess unterstützt die Aktion Mensch gerne durch Vermittlung von Praxiswissen und mit finanzieller Förderung".
Erstmals entsteht hiermit ein gemeinsames Förderangebot von Aktion Mensch und einem Bundesland, auf das sich ausschließlich Netzwerkpartner aus Kommunalverwaltungen und gemeinnützigen Organisationen gemeinsam bewerben können. Die Aktion Mensch wird sich mit bis zu 500.000 Euro pro Modellkommune beteiligen, beispielsweise durch die Finanzierung von Personal- und Projektkosten bei gemeinnützigen Organisationen. Das Land unterstützt bauliche Projekte mit bis zu 500.000 Euro je Kommune. Die Ausschreibung startet am 15. September 2021 und endet am 31. Januar 2022. Bis Ende März 2022 sollen fünf Modellkommunen ausgewählt werden.